Über das Projekt
Im Rahmen der Dorfmoderation hatte sich eine Arbeitsgruppe zum Ziel gesetzt, nachhaltig Birnbacher Geschichte und Birnbacher Identität wahrzunehmen und auch darzustellen. Dabei wurde folgende Idee entwickelt:
In unserem Ort gibt es nicht wenige Häuser, die Birnbacher Gemeindegeschichte widerspiegeln. Sie tun es z.B. durch ihre besondere Funktion (Kirche, Gemeindehaus, …), durch ihre lange zurückreichende Erbauung oder dadurch, dass sie lange von alteingesessenen Familien bewohnt wurden.
Zudem haben die Häuser der alteingesessenen Familien häufig eigene Hausnamen, die erhalten geblieben sind, auch wenn die Bewohner heute ganz anders heißen.
Die Idee der Arbeitsgruppe war, dieses traditionelle Wissen als Teil einer Birnbacher Identität zu bewahren.
Eine Profilierung der eigenen dörflichen Identität und einer lebendigen Dorfkultur wird dabei sicher ein positiver Nebeneffekt sein.
So sollen vor oder an Birnbacher Gebäuden Info-Schilder angebracht werden, die mit den häufig im Dialekt[1]bestehenden Hausnamen, Hausbildern und einem kurzen Text beschriftet werden. Mittels eines Barcodes soll auch die Möglichkeit geboten werden, mehr über das Gebäude und seine Bewohner zu erfahren.
Alle Eigentümer von Gebäuden, die für eine Beschilderung aufgrund des Alters, existierender Hausnamen oder der Funktion in Frage kamen, wurden von der Arbeitsgruppe informiert. Die Teilnahme war selbstverständlich freiwillig.
So wurden nicht nur viele Mitbürger gleichzeitig auch Mitgestalter dörflicher Kulturmaßnahmen, sondern auch ein Miteinander im Dorf konnte gefördert werden.
Die in Frage kommenden Gebäude werden schon lange nicht mehr nur von alteingesessenen Familien bewohnt. Sie befinden sich im Eigentum von Einheimischen und Zugezogenen, von Deutschen und Menschen aus anderen Ländern, von Privatpersonen und Institutionen.
Diese breite Streuung sollte nicht nur zur Vernetzung verschiedener sozialer Gruppen und Milieus im Ort führen, sondern gerade da, wo Neubürger im Spiel waren, auch zu einer besseren Integration dieser Personen beitragen. Gleichzeitig sollten aber auch die noch vielen älteren Bewohner des Ortes in ihrer Dorf- und Wohngeschichte wertgeschätzt werden.
An der Kirche beginnend zeigt ein größeres Infoschild die „Birnbacher Hausschilder“ in ihrer Gesamtheit. An diesem Startpunkt kann sich der Betrachter auf den Weg durch den Ort machen. Die Barcodes an den einzelnen Schildern geben zusätzliche Informationen zur Geschichte der Birnbacher Häuser und Familien.
Grundlage für dieses Projekt war das mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft „Wir in Birnbach“ 2016 veröffentlichte Buch von Horst Weller.
[Birnbacher Geschichte(n). Birnbach im Wandel der Zeit. Ein Spaziergang durch den Ort. Verlag am Birnbach GmbH.]
Das Projekt soll eine Plattform für weitere Recherchen und Ergänzungen liefern. Es betrachtet sich nicht als abgeschlossen. Im Gegenteil, es soll als ein Startpunkt gesehen werden.
In einem dynamischen Prozess sollen auf der Grundlage dieser angebotenen Plattform, Mitbürger zur weiteren Recherche, vielleicht in kleineren Projektgruppen, animiert werden. Dies soll, so der Gedanke, ein Beitrag des Miteinanders und der Begegnung, auch mit der Dorfgeschichte, sein.
Die Projektgruppe möchte sich für die Unterstützung der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde bedanken, hier insbesondere bei Frau Rebecca Seuser. Ebenso gedankt sei der Förderung durch LEADER.
Ganz besondere Dank gilt Michael Bischof von GIPFELGOLD.
Sehr professionell und flexibel wurden Ideen der Arbeitsgruppe aufgegriffen, ausgearbeitet und realisiert.
Für die Ortsgemeinde
Mario Müller
Für die Arbeitsgruppe
Dr. Hans Werner Becker
Frank Schmidt
Gisela Schmidt
Frank Schumann
[1] Bei der Dialektschreibung wurde das „Dialektwörterbuch der Verbandsgemeinde Altenkirchen“ von Gerhard Augst (hg. V. Arbeitskreis Heimatgeschichte und Brauchtumspflege) als normative Grundlage benutzt.