Kutscherhaus und Remise

1901 als Kutscherhaus mit angrenzender Remise für die Bediensteten der Villa Weyerbusch errichtet.

„Auf der Höhe 20“ wurde 1901 zusammen mit der Villa „Haus Weyerbusch“ gebaut. Hier war der Verwalter des Industriellen Weyerbusch (Villa Weyerbusch) untergebracht.

 

Der rechte Teil war zunächst lediglich eine Remise zum Unterstellen der Kutschen. Dies erklärt auch den im Dorf bekannten Namen „Kutscherhaus“. 1920 wurden die Villa Weyerbusch und wohl auch das Kutscherhaus an einen Bonner Unternehmer verkauft.

 

1938 erfolgte durch den neuen Eigentümer, die Firma Hochtief AG Essen, der Ausbau der Remise als separate Wohnung mit eigenem Zugang und Treppenhaus an der Westseite.

 

Nachdem die Villa Haus Weyerbusch 1951 als Kinderheim genutzt wurde und nun Michaelshof hieß, zogen die Nonnen des Trägers „Katholischer Erziehungsverein für die Rheinprovinz e.V.“ in die beiden Wohnungen dieses Fachwerkhauses. Die Familie Hainsch zog als Geflüchtete aus der DDR Anfang der 50iger Jahre in den rechten Gebäudeteil, der nur aus einer Küche im EG, einem kleinen, angebauten Bad und einem Schlafraum im OG bestand. Alfons Hainsch, ein gelernter Förster, wurde als Verwalter beim kath. Erziehungsverein angestellt. Es oblag ihm, die zum Michaelshof gehörenden Gebäude, Waldflächen und den Schwimmteich zu betreuen.

 

1971 konnte die Familie eine Freifläche gegenüber der Nr. 20 auf Erbpacht vom Katholischen Erziehungsverein erwerben und errichtete 1972 darauf ein Einfamilienhaus. Nach Fertigstellung zog das Ehepaar mit seinen beiden Töchtern ins Haus Nr. 18 um.

 

Wahrscheinlich blieb das „Kutscherhaus“ trotz Eigentümerwechseln und Nutzungsänderungen der Villa bis 1972 Teil dieses Komplexes. Dann erwarb ein Kölner Architekt das Gebäude als Wochenendhaus. Dieser ließ sich von Klaus Hollmann, später Bürgermeister von Birnbach, einen wertvollen Kachelofen aus handgeformten Keramikfließen einbauen.

 

Beim Verkauf der Villa an die Hutterer im Jahr 1988 wurde auch das Kutscherhaus von der Bruderhofgemeinschaft der Hutterer erworben.

 

Im von den Hutterern so genannten Darvellhaus lebten über Jahre bis zu 16 Personen in Gemeinschaft zusammen. Im Obergeschoss des Stalls (heutige Garage) war eine Nähwerkstatt, im Erdgeschoss eine Holzwerkstatt untergebracht. Der Zugang zum OG erfolgte ausschließlich über eine Außentreppe straßenseitig. Der prächtige Kachelofen wurde von der Bruderhofgemeinschaft der Hutterer leider entsorgt.

 

Als die Hutterer in den Jahren 1995/96 Birnbach verließen, wurde „Auf der Höhe Nr. 20“ separat verkauft und ist seitdem wieder in Besitz von Privatpersonen ohne Bezug zum Michaelshof. Das Fachwerkhaus wurde 2005 generalsaniert und der Zwischentrakt (grau) zur Garage erstellt. 2006 wurde die Nähwerkstatt im OG der Garage zu Wohnräumen um- und eine Innentreppe eingebaut. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden auch die Außen- und Gartenanlagen verändert.

Ältere Schwarz-Weiß Aufnahme eines Fachwerkhaus mit Hecke.

Erbaut 1901

Das „Kutscherhaus“ hier wohnten Bedienstete des Hauses „Weyerbusch“. Später hat dieses Haus wechselnde Besitzer.

Moderne Farb-Aufnahme eines sanierten Fachwerkhaus mit neuem Dach und neuen Fenstern.
Moderne Farb-Aufnahme eines sanierten Fachwerkhaus mit neuem Dach und neuen Fenstern.