Meulersch
Die alte Poststation von Birnbach, erbaut 1530/31. Betrieben wurde sie von der Thurn & Taxis’schen Kaiserlichen Reichspost. Das Haus gehörte seit 1860 Johann Wilhelm Meuler und befand sich bis zum Tode von Willi Meuler im Jahre 2018 in Familienbesitz.
Ehemalige Poststation Birnbach
Dieses Gebäude wurde im frühen 15. Jahrhundert erbaut und hatte viele Jahre die Funktion einer Poststation auf der Postlinie Köln – Frankfurt.
Der hohe und fünf Meter lange Keller des Hauses, mit freitragendem Gewölbe, diente wahrscheinlich zur Lagerung des Postgutes oder auch als Einstellraum für die Postpferde.
Postlinien über den Westerwald gab es schon im frühen Mittelalter. Es waren entweder städtische oder fürstliche Postlinien, die trotz gleicher Ziele nicht immer die gleichen Wege benutzten.
Birnbach gehörte zur fürstlichen Postlinie zwischen Köln und Frankfurt. Diese Verbindung diente also vornehmlich dem Verkehr zwischen den einzelnen Landesfürsten untereinander.
1603 übertrug Kaiser Rudolf II dem Freiherr Lamorel von Taxis die Postämter Köln und Frankfurt, sodass hier auch Thurn- und Taxis‘sche Post verkehrte.
Die Kaufleute der beiden Reichsstädte bedienten sich aber nach wie vor der nach ihrer Meinung sichereren bisherigen Stadtpost, welche vermutlich über die heutige B 8 und durch Weyerbusch verlief. Später wurde diese Trasse dann auch von der Thurn- und Taxis‘schen Post einbezogen. (Information aus einem Artikel von E. Schumacher, im Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen, 1960)
Das Haus steht heute unter Denkmalschutz. Eine dendrochronologische Probe hat ergeben, dass das verwendete Bauholz in den Jahren 1530/31 gefällt worden ist. Da es üblich war, Bauholz unmittelbar nach dem Schlagen auch weiter zu verarbeiten, dürfte das Gebäude um 1531/32 erstellt worden sein.
Nach einem vorliegenden Gutachten gehört es damit zu den ältesten erhaltenen Fachwerkhäusern im Westerwald. Für die Unterschutzstellung als Denkmal wurde durch Ingenieursstudenten eine maßstabsgerechte Bauzeichnung erstellt.
Die beiden folgenden Bilder zeigen uns den Gewölbekeller im Originalzustand, wie er auch heute noch ist. Auf dem zweiten Bild erkennt man den größeren Ein- bzw. Ausgang, der direkt in den Hof führte und der Poststelle diente, sowie den kleineren Ausgang, der in das Obergeschoss des Hauses führt.
Heute wird das Haus von Doreen und Jan Baucke bewohnt, die umfassende sachgerechte Sanierungsarbeiten vorgenommen haben, wie man auch im folgenden Video des Südwestrundfunks verfolgen kann.
Haus Willi Meuler. Im Keller war die Postkutschen-Station.
Der Keller kann besichtigt werden.
Alter Gewölbekeller im Haus Meuler. Der Keller diente der Turn + Taxis-Post als Poststation und Pferde-Wechselstelle.
Alter Postkeller im Hause Willi Meuler